Spaniens Mittelmeerküste im Dezember - Costa Brava bis Costa del Azahar
17.12.22 um 8:38 starten wir in Steinach auf unsere Sternegucker-Fototour Richtung Spanien. Die -8 Grad machen uns den Abschied leicht. Eigentlich hatten wir geplant mautfrei durchs Landesinnere
von Frankreich Richtung Spanien zu fahren, aber nach den Schneefällen der letzten Tage und bei Minustemperaturen in der Mitte Europas, wollen wir so schnell wie möglich in den Süden und
entscheiden uns für die Autobahn A5 und fahren dann rüber nach Frankreich Richtung Lyon. Es ist Samstag und die Autobahn nicht zu voll, wir kommen gut voran und kommen um 16:30 bei unserem ersten
Zwischenstopp-Stellplatz in La Roche-de-Glun, ca 1 Std. südlich
von Lyon, an. Der Platz liegt praktisch, in der Nähe der Autobahn auf einer "Insel" zwischen den Flüssen Rhône und Isére. Es ist noch recht frisch hier (2 Grad), aber auf jeden
Fall haben wir schönes Wetter. Wir gehen noch eine Runde spazieren und dann machen wir es uns in unserem WoMo gemütlich, das wir zwischenzeitlich in Merle (Amsel) umgetauft haben :) Die Nacht ist
frisch und wir brauchen definitiv die Heizung. Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne ....
18.12.22, heute haben wir nur noch 3 Stunden Fahrt vor uns, wir peilen einen Stellplatz in Gruissan-Plage an im Naturpark "Parc Naturel Regional de la
Narbonaisse". Vorher brauchen wir unbedingt noch ein echtes franzöisches Baguette! Ein paar Schritte entfernt von unserem Standort haben wir gestern einen "Cocci- Market" entdeckt, hier wollen wir uns noch mit ein paar französischen Leckereien,
Käse und Gemüse eindecken. Der Laden ist super sortiert und das Baguette ist auch lecker, eine klare Empfehlung!
Kurz vor 12:00 Uhr starten wir schließlich Richtung Meer. Die Fahrt verläuft stress- und staufrei, eine Stunde vor dem Ziel verändert sich die Vegetation von einer Minute auf die andere, Pinien,
Sträucher, Oleanderbüsche und Olivenbäume säumen den Straßenrand. Bei Narbonne verlassen wir die A9 Richtung Gruissan Plage und nach kurzer Zeit öffnet sich die Landschaft und
wir stehen vor dem Étang de Gruissan, ein flacher See (=Étang), an dessen gegenüberliegender Seite das "Chateau de Gruissan" stolz auf einem Hügel thront. Ein wunderschöner
Anblick. Wir machen kurz halt und die ersten Fotos. Uwe "schießt" seinen ersten Flamingo, der einsam im See herumwatet. Dann fahren wir weiter Richtung Gruissan-Plage. Unser Stellplatz ist direkt
am Étang du Grazel und heißt Aire de quatre
vents (Platz der 4 Winde). Der "Aire" ist gut besucht aber für uns ist direkt am Wasser noch ein Plätzchen frei - Juhuu! Und jetzt wissen wir auch warum er "4-Winde" heißt, es bläst
hier mächtig, aber wir haben 15 Grad! Da kann man auch mal ein bißchen Wind verkraften. Wir machen uns gleich auf den Weg, um noch das Château und das Städtchen Gruissan zu erkunden bevor es
dunkel wird. Der Ort ist beschaulich und nicht zu touristisch. Die Straßen sind leergefegt, bald wissen wir auch warum: Heute ist das Fußball-WM Endspiel Frankreich-Argentinien (Argentinien wird
gewinnen)! Und da sind die meisten Franzosen/innen wohl am Fernseher :) Wir wandern auf den Hügel zum Château und lassen die Landschaft und die untergehende Sonne auf uns wirken. Die kleine
Kirche unterhalb des Châteaus ist sehr hübsch und schon weihnachtlich geschmückt, auch ihr statten wir noch einen kurzen Besuch ab.
Montag 19.12.22 - auch heute weckt uns die Sonne - und der Wind. Wir frühstücken gemütlich und brechen dann auf zu einer kurzen Wanderung zur Saline "Le salin de l'île Saint Martin". Auf Google Maps haben wir die Saline entdeckt und möchten sie uns heute unbedingt anschauen. Nach ca. einer Stunde haben wir die Saline erreicht. Es ist sehr beindruckend, das rosa-orangefarbene Wasser sieht unwirklich aus. Der Kamerafinger juckt hier schon gewaltig. Wir besuchen noch den sehr gut sortierten Shop der Saline und erstehen verschiedene Kräutersalze. Es gibt auch ein kleines Museum und viele Leckereien - mit und ohne Salz. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.
Wir machen uns auf den Rückweg und wollen noch am Étang entlang um den Château-Hügel herum zurück zum Stellplatz wandern, Da sehen wir sie wieder: Die Flamingos! Was für wunderschöne Tiere. Wir setzen uns auf eine Bank und Uwe schießt eine ganze Fotostrecke. Ich bekomme Hunger und besorge währenddessen in der nächsten Boulangerie leckere Apfel-Tarte und Brioche au chocolat. Beides lassen wir uns nach der Rückkehr in unser "Merle-Mobil" mit einem leckeren Café au lait schmecken. Ach ja: Wir hatten heute wunderbare 19 Grad! Wegen des Windes mussten wir uns in Meeresnähe dennoch gut einpacken, aber wir gewöhnen uns schon sehr gerne an die neuen Temperaturen.
Dienstag, 20.12.22: Ich stelle meinen Wecker, denn heute will ich den Sonnenaufgang nicht verpassen. 7:30 krieche ich aus dem Bett und mache den Vorhang auf, es ist noch dunkel. Kurz vor 8.00 schickt die Sonne dann einen rosa Schimmer durch die Wolken. Uwe will es auch nicht verpassen und pirscht mit seiner Kamera im Halbdunkel draußen herum. Heute gehts weiter an die Costa Brava! Nach dem Frühstück wird gepackt, Wasser aufgefüllt und abgelassen und wir machen uns auf Richtung spanische Grenze. Erstes Ziel: Cadaqués - wir haben ca. 2 Stunden Fahrt vor uns. Die Autobahn ist recht voll aber wir kommen die ersten 45 Minuten zügig voran. Jetzt sehen wir auch endlich die Pyrenäen - die natürliche Grenze zwischen Frankreich und Spanien - leuchten aus der Ferne mit einem weißen Schneehäubchen. Wir sind ganz bezaubert und müssen den Anblick unbedingt festhalten. Kurz darauf: Megastau, 45 min. Verzögerung aktuell und laut Google Maps wird es immer mehr. Wir stehen auf der linken Spur und die beiden rechten sind dicht gedrängt mit Lkws voll. Es gibt in 500 m eine Ausfahrt, aber leider ist kein Durchkommen. Zumindest schaffen wir es auf die mittlere Spur ... es könnte ja eventuell doch noch irgendwo ein Löchlein aufgehen. Und tatsächlich, ca. 300 m vor der Ausfahrt kommt Bewegung in die rechte Spur und wir schaffen es durchzukommen und auf dem Standstreifen bis zur Ausfahrt zu gelangen.
Die Nebenstrecke geht über Land und durch die Berge, auch hier staut es sich schließlich, doch wir kommen nur mit einer geringen Verzögerung an. Nach Cadaqués geht's allerdings erst mal durch die Berge, hier fließen die letzten Pyrenäen-Ausläufer ins Meer, doch die müssen wir erst einmal überwinden. Kurvig geht es bergauf und dann bergab. Da liegt endlich Cadaqués und leuchtet mit den weiß gestrichenen Häusern und der Kirche "Santa Maria" in der Sonne. Laut MarcoPolo soll es einen Parkplatz gegenüber dem "Cámping Cadaqués" geben, der im Winter kostenfrei genutzt werden kann - leider Fehlanzeige - hier ist max. 2 m Höhen-Begrenzung und eine Baustelle. Auch der nächste Platz aus "Park4night" ist ein Reinfall, die Straße ist gesperrt. Was nun!? Wir beschließen uns auf jeden Fall die Strandvilla von Salvador Dali anzuschauen, danach sehen wir weiter. Zufällig sind wir sowieso in der Richtung und kurz vorher ist ein großer Parklplatz auf dem bereits jede Menge Wohnmobile stehen - Glück gehabt, denn hier kann man auch übernachten - ohne Service aber dafür ruhig und im Winter kostenlos: Parking Portlligat - im Sommer soll dieser Platz wohl 50 Euro pro Nacht kosten, dann lieber auf die anderen Plätze ausweichen, die sind im Sommer sicherlich wieder intakt. Es ist kurz nach 15.00 Uhr, schnell machen wir uns auf den Weg, wir möchten heute unbedingt noch die Strandvilla von Dali sehen bevor sie schließt. Wir schaffen es und bekommen sogar eine geführte Tour durchs Haus, das eher unscheinbar in der kleinen und wunderschönen Bucht von Portlligat liegt. Man würde es fast übersehen, Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall, es wurde fast alles so belassen, wie Dali es zuletzt eingerichtet hatte. Vom Schlafzimmer, über das Atelier, zum pompösen "Pool". Die Dame, die uns durchs Haus führt, erzählt uns über den exzentrischen Künstler, dass er im Schlafzimmer einen winzigen Käfig hatte, der von einer Grille bewohnt war, da er das Zirpen der Grillen so sehr geliebt hat. Und tatsächlich befindet sich ein winziger Käfig an der Schlafzimmerwand. Außerdem hatte er einen Spiegel im Schlafzimmer, damit dieser die Sonnenstrahlen Richtung Bett reflektieren konnte. 1,5 Stunden gingen vorbei wie im Flug (€ 15 pro Person sind o.k.). Wir verstehen es völlig warum Dali sich diese Bucht ausgesucht hat, sie liegt wunderschön geschützt und malerisch zwischen den Felsen und der Garten ist voller alter Olivenbäume - hier kann man es aushalten! Wir lassen den Abend bei Knödeln mit Zucchini, Pilzen und Veggie-Frikadellen im "Merle-Mobil" ausklingen und resümieren, dass wir eigentlich ziemlich normal sind :-)
Mi. 21.12.: Heute Nacht hat es ein bißchen geregnet, aber um kurz nach Acht weckt uns wieder die Sonne. Wir trinken einen Kaffee und beschließen vor dem Frühstück kurz gemeinsam nach Cadaqués zu
gehen, um Baguette zu kaufen. Das Licht ist herrlich in der Bucht von Portlligat und wir machen erst noch ein paar Fotos bevor wir nach dem Weg suchen. Es wird hier viel gebaut und restauriert
über den Winter, deshalb führt uns ein kleiner Umweg über den Berg, einmal hoch und wieder runter nach Cadaqués. Mein Uwe meckert, weil er vor dem Frühstück körperliche Aktivitäten eher scheut
... vor allem Laufen! Als wir jedoch in Cadaqués ankommen ist er urplötzlich wieder bester Laune, ein Fotomotiv reiht sich an das andere und ich lade ihn schließlich in die "Bar Boia" zum Frühstück ein. Wir bestellen uns zwei "Café con leche" und zwei Sandwiches mit Ei und
Manchego Käse sowie zwei Croissants. Die Portionen sind üppig und wir genießen es beim Frühstück in der Sonne am Strand zu sitzen. Es hat um die 20 Grad und ist fast windstill. Das Frühstück ist
wirklich lecker und der Service sehr gut und freundlich. Nach dem Frühstück beschließen wir uns Cadaqués gleich anzuschauen, wenn wir schon hier sind. Das Städtchen liegt wunderschön in der Bucht
"Punta de Sa Costa", die weißen Häuser leuchten in der Sonne, Wir schlendern durch die Gassen und schauen uns noch die Kirche an. Auch hier ist energiesparen angesagt: Will man
den Altarbereich beleuchtet sehe, muss man für 1 Min. = 1 Euro einwerfen - na ja!
Wir kaufen noch ein bißchen Gemüse ein und machen uns dann auf den Rückweg zum "Merle-Mobil". Dort werden wir von "Arturo" begrüßt, einem kleinen struppigen Hunderüden. Sein Herrchen hat Grippe
und liegt den ganzen Tag flach in seinem Camper, Arturo schleicht deshalb von Camper zu Camper und holt sich Streicheleinheiten und Leckerlies ab.
Nachmittags brechen wir mit den Fahrrädern auf, wir möchten das legendäre "Cap de Creus" sehen, eine malerische Halbinsel des Naturparks "Parc natural del Cap de Creus". Dieser ist seit 1998
als Naturpark geschützt. Eine wunderschöne Landschaft, felsig und wild. Bis zum Leuchtturm und den zwei Restaurants auf der Spitze des Caps geht eine asphaltierte Straße. Zu Fuß ist das Cap auch
über herrliche Wanderwege erreichbar, aber dafür reicht uns die Zeit nicht, denn im Winter wird es eben leider recht früh dunkel. Wir erreichen das Cap und genießen die herrliche Landschaft. Ein
Stück wandern wir dann doch noch den Felsenweg bis fast zur Spitze des Caps. In der Bar trinken wir ein Cerveza und einen Café, dazu gibt es leckere Oliven. Danach machen wir uns mit den
Rädern auf den Rückweg. Arturo wartet auch schon auf uns und bekommt noch ein Leckerli.
Nach dem Essen gehen wir nochmals raus für ein paar Nachtaufnahmen in der Bucht und in Cadaquès. Wir benötigen die Taschenlampen, denn in der Nebensaison ist doch alles eher spärlich beleuchtet.
Auf dem Rückweg grunzt es plötzlich im Gebüsch, wir erschrecken uns, das ist wohl eines der Wildschweine, die hier in der Gegend nachts unterwegs sind. Zum Glück hat es mindestens so viel Angst
vor uns wie wir vor ihm und ist auch gleich verschwunden. Nachts wachen wir plötzlich auf, unser WoMo wackelt, Uwe ist mit einem Satz aus dem Bett und leuchtet hinaus, nichts ist zu sehen
komisch.
Donnerstagfrüh 22.12. Wir möchten heute noch den Sonnenaufgang in der Bucht von Portlligat sehen bevor es weiter geht nach Girona, unserer nächsten Etappe. Wir laufen vor ans Wasser und haben gerade noch Glück. Auf dem Rückweg sehen wir dann, was uns nachts wahrscheinlich geweckt hat: 2 wilde Esel tümmeln sich auf dem Camper-Platz und warten vermutlich auf milde Gaben der Anwohner. Auch wir haben noch etwas altes Brot, was von den beiden dankend angenommen wird.
Nach dem Frühstück gehts weiter nach Girona, laut unserem Marco Polo Camper Guide wohl ein echter Hingucker. Richtung Autobahn sehen wir wieder die Pyrenäen mit ihrem weißen
Hüttchen. Und praktisch kommt auch gleich eine Tankstelle. Wir tanken ganz happy für 1,65 Euro - 10 Cent günstiger als in Deutschland - an der Kasse dann die Überraschung, die Kette "galp" gibt
nochmal freiwillig 20 Cent Nachlass, so tanken wir für unglaubliche 1,45 Euro der Liter Diesel. Generell fällt uns auf, dass die Preise hier in Spanien noch moderat sind, auch das Einkaufen und
Essen gehen ist preislich voll in Ordnung. In einem Carrefour gehen wir noch kurz einkaufen. Falls Ihr Euch fragt, was die Spanier zu Weihnachten Essen: Serrano-Schinken scheint hier in keinem
Haushalt fehlen zu dürfen.
In Girona wollen wir für eine Nacht in der Stadt bleiben, es gibt dort einen bewachten Parkplatz, die Camper Area Girona Vayredai (18€/Nacht), hier quartieren wir uns ein, da diese sehr zentrumsnah ist. Bei Ankunft ist ausreichend Platz und wir
sind froh wieder Wasser tanken und ablassen zu können. Nach dem Parken machen wir uns auf in die Stadt. Girona war wohl auch Kulisse von "Game of Thrones" und soll eine tolle
Altstadt haben. Zuerst schauen wir uns die Pont d'en Gómez an,
da man einen tollen Blick auf die bunten Häuserfassaden von Girona haben soll. Wir marschieren erst einmal durch ziemlich - naja - heruntergekommene Straßen bis wir die Brücke finden. Die
Häuserfassaden spiegeln sich bunt im kaum noch vorhandenen Fluß, hier hat es wohl länger nicht geregnet. Wir gehen weiter und sind bald bei den arabischen Bädern die hier ausgegraben wurden. Schließlich sind wir in der Altstadt, die 10 Euro Eintritt für
die Kathedrale Santa Maria schenken wir uns, da es auch draußen
genug zu sehen gibt. Mit einem Spaziergang über die alten Stadtmauern von
Girona und einer beeindruckenden Aussicht von dort auf die Stadt, kehren wir ziemlich erschöpft zu unserem Merle-Mobil zurück. Es sei noch erwähnt, dass es etwas außerhalb noch einen
kostenfreien WoMo-Stellplatz gibt: die Area Autocaravanes
Girona.
Abends packen wir uns warm ein und wollen nochmals in die Stadt, um eine Kleinigkeit zu essen. Erst laufen wir Landeier in die falsche Richtung. Nachdem wir uns mehrmals durchfragen, wo denn hier in Girona das "Zentrum" ist, kommen wir wieder in der Altstadt heraus und entdecken dort noch einige tolle Ecken, die wir tagsüber gar nicht gesehen haben. Also falls Ihr Girona anschauen wollt, immer Richtung Kathedrale, drumherum sind die ganzen schönen alten Altstadtgassen und Restaurants. Die Temperatur lässt es gerade noch zu, dass wir draußen zu Abend essen können. Stilecht finden wir einen Platz, mitten in einer der Kulissen von "Game of Thrones" auf einer großen Treppe auf der Terrasse des "Café le Bistrot". Wir verspeisen dort eine "spanische" Pizza (Brot mit Pilzen und Ziegenkäse überbacken) und einen Crêpe mit Spinatfüllung und Käse überbacken. Mit einem Glas Wein und Wasser für 24 Euro, mehr als fair! Girona bei Nacht: Unbedingt zu empfehlen!
Freitag, 23.12.22: Tatsächlich haben wir auf dem Stellplatz - mitten in der Stadt - eine ruhige Nacht verbracht. Wir frühstücken noch und machen uns dann fertig, heute wollen wir weiter an die
"Costa Dorada" - das Meer ruft! Wir haben uns auf "Park4night" einen Stellplatz in Segur de Calafell ausgesucht, der direkt am Hafen liegen soll. Fahrzeit ca. 1,5 Stunden - mautfrei über die AP7. Das Navi leitet uns
zwischendurch mal in die Irre, aber mit kurzer Verspätung kommen wir in Segur de Calafell an. Allerdings ist hier Markt und jegliche Zufahrt zu unserem angepeilten Stellplatz
blockiert. Irgendwie schaffen wir es doch über einen Parkplatz auf den Stellplatz zu kommen. Dort lernen wir gleich unseren netten deutschen Nachbarn kennen, der uns beim "Einbuchen" behilflich
ist. Er ist schon 4 Wochen hier und ruft für uns beim "Stellplatzmeister" an. Dieser kommt nach 10 Min. und bringt uns einen Schlüssel für Duschen und Toiletten mit - was für ein Luxus. 20 Euro
die Nacht zahlen wir hier. Kurz darauf machen wir uns auf an den Strand, wir haben wunderbare 23 Grad und ich packe die Flipflops aus. Der Sand am Strand ist warm und wir setzen uns eine Weile in
die Sonne. Irgendwie kommt unser innerer Kalender durcheinander, der programmiert sich gerade auf Frühilng um, aber morgen ist Heiligabend ?!?
Wir bekommen Hunger und machen uns - nicht ganz stilecht - eine Bruschetta in unserem Merle-Mobil. Später bummeln wir noch durch das Städchen, die Strandprommenade entlang, kaufen zwei neue
Kaffeetassen und plötzlich ist er da, der wahnsinnig schöne Sonnenuntergang! Bisher haben wir nur die Sonnenaufgänge gesehen. Wir sprinten Richtung Strand und als die Sonne langsam gen Horizont
verschwindet, wissen wir, warum die Küste "Costa Dorada" = die goldene Küste heißt, denn genau so sieht sie im Abendlicht aus, der Sand schimmert tatsächlich golden.
Abends geniesen wir noch eine Dusche und suchen dann nach einem Restaurant. Ein paar Meter von uns entfernt wählen wir das Strandrestaurant "Theatre Port Segur Calafell" aus. Mit unseren nicht vorhandenen Spanischkenntnissen tun wir uns schwer mit der Karte.
Aber die Chefin kommt und ist sehr hilfsbereit. Uwe will Fisch essen und sie meint es gäbe "Rape". Ich versuche das mit Google-Translator zu übersetzen, heraus kommt leider nur "Schnupftabak" und
wir amüsieren uns alle köstlich. Schließlich zeigt sie uns ein Bild und wir wissen nun, das Rape = Seeteufel ist. Das Essen schmeckt sehr lecker! Ich bestelle mir zwei Tapas, Uwe den Seeteufel,
zwei Gläser Wein und Wasser für 35 Euro vollkommen im Ordnung!
Samstag 24.12.22. Ein sonniger "Heiligabend" begrüßt uns. Heute soll es 9 Sonnenstunden geben. Wir gehen vor dem Frühstück in das angrenzende Vogelschutzgebiet, um zu schauen, was da so kreucht und fleucht. Uwe hat seine Kamera mit am Start. Neben den üblichen Verdächtigen wie Enten und Möwen, findet sich auch ein Reiher am Teich. Doch wir hören seltsame Geräusche aus den Palmen um uns herum, was kann das sein? Plötzlich fliegen zwei grüne papageienartige Vögel an uns vorbei. Wir googeln und finden heraus, dass es sich um vermehrungsfreudige Mönchssittiche handelt, die scheinbar zwischenzeitlich in spanischen Städten zur Plage werden. Angesiedelt wurden sie in Spanien durch freigelassene Käfigtiere. Ursprünglich kommen sie aus Argentinien. Wir finden sie toll und beobachten, wie sie sich an den Datelpalmen sattfressen. Auch Stare finden sich hier zuhauf, ihr wunderschöner Gesang ist nicht zu überhören. Nach dem Frühstück satteln wir unsere Elektropferde und fahren die Promenade entlang Richtung Osten. Eine unendlich lange Flaniermeile breitet sich vor uns aus, im Sommer tanzt hier sicherlich der Bär. Aktuell sind ein paar Spaziergänger und Familien unterwegs, alles eher beschaulich. Unterbrochen wird die Meile durch ein kleines Vogelschutzgebiet Parc natural desembocadura riu foix, hier fließt der "Rio Foix" ins Meer. Wir bleiben eine Weile im Schutzgebiet und beobachten das Treiben und tatsächlich sehen wir einen Eisvogel, eine Reiher und einige andere wunderschöne Vögel. Den Eisvogel hat Uwe leider nicht erwischt, dafür ein paar andere hübsche Exemplare.
Wir fahren noch ein Stück weiter, doch leider hört die Promenade dann doch irgendwann auf und wir wollen nicht über die Landstraße fahren. Am "Playa Vilanova" machen wir kehrt
und fahren zurück. Die schönen Strandrestaurants locken uns, und wir machen halt am "Club Maritim Cubelles". Hier kann man wunderbar direkt am Strand sitzen mit Blick auf das Meer. Die Speisekarte gibt's nur per QR-Code und
auch wieder nur in spanisch. Doch auch hier ist der freundliche - wie sich später rausstellt - uruguayanische junge Mann im Service sehr freundlich und berät uns sehr gut. Ganz genau wissen wir
nicht was wir bekommen, aber wir vertrauen mal, dass es lecker sein wird. Und so ist es auch. Uwe bekommt Merluza = Seehecht andalusicher Art und ich einen sehr leckeren Salat mit einem lokalen
Ziegenkäse, dazu fritierte Kartoffelstücke mit Dipp. Von uns gibt's dafür 3 von 3 Sternen! Wir machen uns auf den Rückweg und lassen den Heiligabend bei einem wunderschönen Sonnenuntergang
am Strand ausklingen.
Allen die uns Folgen wünschen wir ein "Feliz Navidad!"
Sonntag, 25.12.22: Noch immer ist uns das Wetter gewogen, auch heute haben wir wieder 8 Sonnenstunden. Den Sonnenaufgang verfolgen wir "Live", wir stehen um 7:45 Uhr bei frischen 10 Grad im WoMo
auf, packen uns warm ein und gehen an den Strand. Die Sonne lugt schon ein bißchen hervor. Uwe macht gleich noch ein paar Fotos am Vogelschutzgebiet, hier ist schon ganz schön was los, die Enten
und Reiher sind am Frühstücken. Wir frühstücken ebenfalls gemütlich und machen uns dann gegen Mittag auf zum Castell de la Santa Creu de Calafell, Oben am Castell angekommen stellen wir fest, dass es von Oktober bis Februar leider geschlossen ist, schade. Wir
schauen es uns von außen an und schlendern noch durch die Ortschaft, auch hier ist ziemlich wenig los. An der Kirche treffen wir ein paar Skater und lernen auch Eric kennen, ein Deutscher der
hier lebt. Uwe schießt ein paar Fotos und wir tauschen Email-Adressen aus. Kurz darauf machen wir uns wieder auf den Rückweg. Nach ca. 1 km höre ich Uwe von hinten laut rufen. Ich drehe um und
sehe wie er wieder bergauf radelt, mit einem ziemlichen Tempo! Und noch was fällt mir auf: Er hat keinen Fotorucksack auf dem Rücken! Aha, den hat er also wohl am Fahrradstellplatz stehen lassen
Auch ich gebe "Gas" und fahre ihm hinterher. Gott sei Dank ist der Rucksack noch vor Ort und wir fahren nun mit zwei Rucksäcken zurück zu unserem Stellplatz.
Wir unterhalten uns noch einige Zeit mit unseren netten Nachbarn Frank und Beatrix und machen uns gegen 17:00 Uhr wieder auf an den Strand um nochmals einen grandiosen Sonnenuntergang zu
bestaunen. Ein Stand-Up-Paddler surft mutig und unerschrocken die Wellen, nur bekleidet mit T-Shirt und kurzer Hose - kein Neopren - das muss man schon wollen im Dezember!
Mo 26.12.22: Am Montag verabschieden wir uns von Calafell und machen uns auf den Weg ins Ebro-Delta nach "Riumar" zum Stellplatz "Area Sosta Tamariu". Als wir von der Autobahn abbiegen, merken wir schon, jetzt wirds "ländlich". Vorsichtshalber halten wir noch an einem "Lidl" und decken uns mit Baguette und einigen Lebensmitteln ein. Hier gibt es übrigens Meeresfrüchte offen in der Tiefkühltheke ... Wir fahren an brachliegenden Reisfeldern vorbei und kommen schließlich an den Strand, kurz darauf finden wir auch unseren Stellplatz am Ende einer Sackgasse. Er ist beschaulich und unkompliziert. Es gibt freilaufende Hühner auf dem Platz und zwei Esel. Wir bekommen einen schönen Platz mit Blick aufs Meer - wunderbar. Unsere neuen Nachbarn kommen aus Amberg, Stefan und Nicole. Wir möchten noch die Gegend erkunden und laufen 1-2 km am Strand entlang spazieren. Bei rund 20 Grad im T-Shirt. Es kommt ein abgesperrter Bereich, hier ist ebenfalls ein Naturschutzgebiet, der "Parc Natural del Delta de l'Ebre". Wir gehen am Strand entlang, hier ist keine Absperrung, aber leider jede Menge Müll. Am touristischen Strand wurde dieser maschinell entfernt, im Vogelschutzgebiet leider nicht. Wir finden auch einen toten Vogel, der offensichtlich am Plastikmüll verendet ist. Leider ein trauriger Anblick in der sonst so schönen Landschaft. Später gehen wir noch mit unseren neuen Nachbarn in das Stellplatzrestaurant "Tamariu" und lassen uns ein leckeres Essen schmecken: Seewolf mit Salat und Kartoffeln für 15 Euro. Sehr lecker und qualitativ hochwertig. Wir sitzen noch draußen bis ca. 20 Uhr, dann wird es doch sehr frisch und wir trinken noch einen Absacker an der Bar bevor wir uns in unsere warmen WoMos zurückziehen.
Di. 27.12.22: Auch heute scheint wieder die Sonne, wunderbar. Wir frühstücken draußen und machen uns danach auf den Weg, die Gegend mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir sehen aus der Ferne Flamingos und einen ganzen Schwarm Möwen und bald auch von Nahem den Fluß Ebro, der hier gemächlich ins Mittelmeer fließt. Im Wasser sieht man Aale die sich an der Oberfläche schlängeln. Wir fahren noch im Hafen von Riumar vorbei doch bis zur Ortschaft Deltebre ist es uns dann doch zu weit. Wir machen kehrt und setzen uns noch mit Nicole und Stefan an den Strand, genießen die untergehende Sonne bei einem Gläschen Weißwein und tauschen unsere Geschichten aus. Später brät uns Uwe noch einen Seehecht in der Pfanne. Da es abends doch recht frisch wird, beschließen unsere Nachbarn ihren Feuerkorb anzuwerfen. Gegen Abend sitzen wir mit 10 Leuten um den Feuerkorb, trinken Oberpfälzer Glühwein und Schweizer "Alte Birne". Jürgen der Yogalehrer spielt uns noch ein paar Lieder an seiner Gitarre und es wird ein sehr schöner, fröhlicher Abend mit tollen Menschen!!!
Mittwoch 28.12.22: Heute morgen ist große Aufbruchstimmung, alle "Lagerfeuermenschen" fahren heute weiter. Gestern habe ich noch ein Brot in meinem Omira-Camper-Ofen gebacken, mit einer
Backmischung der "Bread Brothers" aus Bräunlingen, dazu benötigt man kein Rührgerät, der Teig wird nur mit
Wasser und einer Gabel angerührt und muss dann einige Stunden gehen. Das Brot durfte gestern parallel zum Lagerfeuer backen und ist tatsächlich etwas geworden. Da es keine Bäckerei in der Nähe
gibt, teilen wir uns das Brot zum Frühstück auf, das wir noch auf dem Stellplatz in der Sonne - gemeinsam mit den beiden Hühnern - verspeisen. Schließlich brechen wir auch auf, wir wollen nach
Peniscola, einer schönen kleine Stadt, deren Zentrum auf einer
Halbinsel liegt. Laut Google befindest sich Peniscoloa in der Provinz Castellón im Norden der Autonomen Region Valencia im Gebiet
des (historischen) Königreiches Aragonien an der Costa del Azahar. Die große Sehenswürdigkeit ist eine riesige Festung der Kreuzritter, die später auch zum Papstsitz wurde und die
Halbinsel zum großen Teil einnimmt. Wir steuern den Stellplatz "Camping
Ferrer" an, der nur 20 Minuten zu Fuß vom Altstadtzentrum entfernt liegt und werden freundlich empfangen. Die Nacht kostet 21 Euro, dafür mit Dusche, Toilette und Entsorgung. Trotz
der Nähe zur Stadt ist der terrassierte Platz sehr ruhig und sonnig.
Wir machen uns auf den Weg in die Altstadt, bei strahlend blauem Himmel. Allerdings ist es heute recht frisch, das kann auch daran liegen, dass die Sonne in Peniscola recht früh hinter den Bergen
verschwindet. Dennoch haben wir bestes Wetter um uns die Festung anzuschauen, für 5 Euro pro Person mehr als lohnenswert. Man fühlt sich sofort in die Tempelritter-Zeit zurück versetzt und kann
erahnen, welche Schlachten hier stattgefunden haben.
Wir essen noch eine Kleinigkeit in der Stadt und machen uns dann auf den Weg zurück zu unserem WoMo.
Uwe will noch Nachtaufnahmen von der Stadt machen und so packen wir uns nach dem Abendessen warm ein und machen uns auf den Weg. In 20 Min. sind wir auch schon dort und: Ja es lohnt sich, bei Nacht strahlen diese historischen Orte einfach nochmal eine ganz andere Magie aus. Wenn auch etwas durch den hier üblichen "Weihnachtskitsch" gestört, aber auch dieser hat seinen Charme.
Donnerstag 29.12.22: Heut ist unser "Tourning-Point"-Tag. Wir wachen beide mit leicht grippalen Symptomen auf, vielleicht waren wir gestern doch nicht warm genug eingepackt, der Wind hat auf der Burg ganz schön gepfiffen. Wir machen Lagebesprechung und entscheiden uns heute, wieder langsam Richtung Norden zu fahren. Wir möchten auf dem Rückweg noch Barcelona und Figueres anschauen und nochmal in der Camargue einen Zwischenstopp einlegen. Peniscola wird also - für diese Tour - unser südlichster Punkt sein. Doch Valencia und Alicante bleiben auf jeden Fall auf unserer "Bucket-Liste"! Nach dem Frühstück fahren wir los, In gut 2,5 Stunden sollten wir kurz vor Barcelona am "Camping 3 Estrellas" ankommen. Der Platz liegt zwar in der Nähe des Flughafens und der Schnellstraße, aber tatsächlich gibt es rund um Barcelona nicht viele Plätze, von denen aus man mit ÖPNV ins Zentrum kommt, was wir am nächsten Tag vor haben. Das Navi leitet uns erst einmal fehl, dann verpassen wir die Ausfahrt, beim dritten Anlauf schaffen wir es - wir kommen beim Campingplatz an. Ich springe aus dem Camper und wir stellen fest, dass bei uns jede Menge Wasser ausläuft und zwar nicht aus dem Abwassertank. Ich gehe zur Rezeption während Uwe sich um das Wasserproblem kümmert. Doch leider teilt mir der Rezeptionist mit, dass der Platz komplett ausgebucht ist. Was nun? Uwe hat das Wasserproblem derweil gelöst, bei unseren Wassertanks waren die Deckel nicht richtig verschraubt und offensichtlich war der Wassertank zu voll. Zumindest ein Problem gelöst. Ich schaue derweil bei Park4Night nach und es gibt noch den Camping Masnou, auf der anderen Seite von Barcelona, allerdings soll auch dieser Platz wenig charmant und sehr laut sein. Schließlich beschließen wir - schweren Herzens - auch Barcelona auf einen anderen Termin zu verschieben, denn die Stadt wird über Sylvester bestimmt komplett überfüllt sein und lange Warteschlangen an den Sehenswürdigkeiten, darauf haben wir auch keine Lust. Den Sylvester-Andrang haben wir wohl unterschätzt.
Wir beschließen weiter Richtung Figueres zu fahren, das sind nochmals knapp 2 Stunden, dort wollen wir uns dann morgen noch das Teatre-Museu Dalí anschauen. Da es in Figueres selbst keinen Stellplatz for WoMos gibt, finden wir einen in Peralada, einem kleinen Ort ein paar km nördlich. Der Platz ist kostenlos und befindet sich direkt vor der Kleinstadt Peralada. Als wir ankommen ist der Platz fast voll, Viele Spanier*innen und Franzosen*innen sind an den Wochenenden und über die Feiertage ebenfalls unterwegs. Wir machen uns auf in die kleine Altstadt, um einige Nachtaufnahmen zu machen und noch ein paar Tapas zu essen. Die Stadt ist süß, gut erhalten, wenig kitschig, lohnt sich nicht um sie extra zu besichtigen, aber für einen Übernachtungsstopp voll o.k. Da die ganze Nacht noch WoMos versuchen einen Platz zu bekommen, war diese sehr unruhig...
Freitag, 30.12.22: Uwe geht morgens etwas gerädert zum Baguette und Kuchen kaufen in die Dorfbäckerei, da uns gestern schon die leckeren Gebäckstücke dort aufgefallen sind. Ich richte solange das Frühstück und programmiere das Navi auf einen Parkplatz in Figueres. Nach dem Frühstück fahren wir los, unterwegs sehen wir noch zwei Stellplätze, die nicht in Park4Night vermerkt waren, hier scheint man also auf jeden Fall irgendwo ein Plätzchen für 1-2 Nächte zu finden. Als wir an dem programmierten Parkplatz ankommen, stellen wir fest, dass man mit WoMo dort nicht parken kann. Wir fahren weiter und entdecken einen öffentlichen Parkplatz direkt am Hotel Europa, mit 3 WoMo-Stellplätzen und sogar videoüberwacht. In 10 Min. sind wir am Teatre Museu Dali. Ein Ticket kostet 17 Euro .. hmmm kein Schnäppchen. Darauf ist eine Einlasszeit gedruckt, so müssen wir uns nicht in die Schlange stellen, sondern können in 45 MIn. wieder kommen. Wir lauschen noch einem tollen Straßenmusiker mit seiner Gitarre, schauen uns in der Umgebung um und die direkt neben dem Museum liegende Kirche an. Pünktlich 11:45 Uhr zur Einlasszeit sind wir wieder da. Die Rucksäcke müssen wir an der "Garderobe" abgeben. Das Museum ist seeehr voll. Wir versuchen von oben anzufangen und dem Mainstream etwas auszuweichen, aber das ist schwierig. Nach ca. 30 Min. sind wir dann auch durch. Am besten hat uns die große Eingangshalle gefallen und der Blick von außen. Es war auf jeden Fall interessant, aber 17 Euro ist es unserer Meinung nach nicht Wert - es sei denn man ist ein absoluter Dali-Fan. Das letzte Bild unten zeigt noch "Street-Art".
Wir möchten den Urlaub "ruhig" ausklingen lassen und als nächste Station in die Camargue fahren. Hier kennen wir vom letzten Jahr an Weihnachten einen einfachen Platz bei Saint-Maries-de-la-Mer. Unterwegs kaufen wir noch in einem Bio-Supermarkt ein
und kommen gegen 16:30 am Stellplatz an. Leider ist auch dieser schon sehr voll, aber wir finden noch einen recht guten Platz relativ weit vorne an den Dünen. Wir gehen erst mal an den Strand und
genießen die Abendstimmung. Es ist bewölkt, also gibt es leider keinen Sonnenuntergang zu sehen, trotzdem hat die Camargue einfach eine sehr spezielle, friedliche Stimmung. Leider wird diese
gegen 19:00 Uhr gestört, denn neben uns haben ein paar Franzosen ein Zelt aufgebaut und sind am Abfeiern. Wir überlegen uns, ob wir den Standplatz wechseln sollen und gehen nochmal ausschau
halten. Leider ist nichts mehr frei. So bleibt uns nur noch die Hoffnung, das die "Kollegen" bald blau sind und ins Bett torkeln. Zum Glück machen sie das auch bald und gegen 22:00 Uhr ist
Ruhe.
Samstag, 31.12.22: Die Nacht war ruhig, leider keine Sonne heute aber immerhin soll es 15 Grad geben. Wir machen den "Vorhang" auf und sehen, dass ganz vorne an der Düne ein Stellplatz
freigeworden ist. Noch in Unterhosen und T-Shirt stellen wir unser Merle-Mobil um, die Sylvesternacht möchten wir definitiv nicht neben o.g. Franzosen verbringen. Jetzt stehen wir ganz vorne im
Eck, bester Platz überhaupt.
Heute möchten wir nochmal die Flamingos anschauen. Es gibt hier 7 km von unserem Stellplatz entfernt den "Parc Ornithologique Pont de Gau" - mehr dazu könnt Ihr ihn unserem letztjährigen Weihnachts-Blog lesen, denn da waren wir ebenfalls dort.
Die Tiere leben hier nicht in Gefangenschaft, sie haben nur optimale Bedingungen und werden zugefüttert, deshalb kann man sie hier in so großer Zahl anschauen. Wir satteln unsere Drahtesel und
machen uns auf den Weg. Es ist sehr windig und wir sind deshalb warm eingepackt. Der Parkeintritt kostet 7,50 Euro, das lohnt sich auf jeden Fall. Wer will kann auch eine große Runde von ca. 7 km
im Park wandern - Camarque pur. Doch da Uwe seine Kamera kaum von den Flamingos lösen kann, nehmen wir nur die kurze Route und lassen uns dafür ausführlich Zeit, um Fotos zu machen. Es sind
wundervolle Tiere!
Doch es gibt hier natürlich nicht "nur" Flamingos, sondern auch Reiher, Möwen und Bisamratten - oder ist es was anderes? Egal, der Kollege war auf jeden Fall süß und hat sich willig fotografieren
lassen. Er ist uns auf dem Weg begegnet. Als Uwes Speicherkarte voll ist, machen wir uns wieder auf den Rückweg, kaufen noch Wasser und ein paar Lebensmittel in
"Saintes-Maries-de-la-Mer" ein und bewundern dort noch die Kitesurfer am Strand, Sylvester scheint hier wohl DER Tag der Kitesurfer zu sein, Wind gibts auf jeden
Fall genug.
Abends koche ich ein Sylvester-Camper-Essen in meiner "Omnia"-Camper Backform (wird auf den Gasherd gestellt). Tatsächlich gelingt es: Kartoffeln mit Fenchel und Feigen überbacken mit
Veggie-Küchle. Um 19:15 Uhr denken wir dann, jemand probiert seine Böller aus, aber dem ist nicht so: In "Saintes-Maries-de-la-Mer" ist wohl schon Mitternacht, zumindest sind wir Zeuge eines
recht großen Feuerwerks, das ca. 15 Min. andauert, also bis 19:30 Uhr. Die Hintergründe dieser Zeitverschiebung können wir uns nicht erklären und gleichen zur Vorsicht nochmals unsere Uhren ab
:-)
Euch wünschen wir einen guten Rutsch in ein friedvolles und glückliches Jahr 2023!
1.1.: Wir schlafen aus, es ist noch bewölkt aber schon etwas heller, die Sonne kämpft mit den Wolken. Der Wind ist noch immer stark. Wir sind beide gesundheitlich etwas lädiert und beschließen
deshalb, uns heute auf den Heimweg zu machen. Einen Zwischenstopp planen wir noch in Saint-Vulbas, ein kleiner Ort nördlich von Lyon, an der Rhône gelegen. Der Stellplatz ist sehr ruhig und liegt günstig - wir waren dort schon mehrmals.
Die Nacht kostet 11 Euro. Wir verabschieden uns vom Meer und den Flamingos und starten Richtung Autobahn. Gegen 16:30 Uhr kommen wir in Saint-Vulbas an, stellen unsere "Merle" ab, machen
uns was zu Essen und gehen dann noch eine Runde in dem winzigen Ort spazieren. Letztes Mal haben wir schon die tollen "Gemälde" an zwei Häuserfassade bewundert, heute wollen wir sie auf jeden
Fall festhalten. Was für ein toller Künstler, leider steht der Name nicht dabei. Die Dorf-Kirche wird noch mit einer beweglichen Lichtinstallation angestrahlt.
2.1.: Wir machen noch einen Spaziergang zur Dorf-Boulangerie und decken uns mit Baguette und ein paar Teilchen zum Kaffee ein, jetzt müssen wir aber los. Uwe hat noch einen Not-Zahnarzttermin um
17:00 Uhr in Haslach, den müssen wir schaffen.
Vielen Dank Euch allen fürs "Folgen" und Euer Interesse .... sicherlich gibts bald wieder einen neuen Blog ;-) mehr wird nicht verraten!